Passend zum „Tag des Handwerks“ am 18. September 2021 bekamen junge Gesell*innen 1.000 Euro aus dem Kizubi-Förderprogramm
„Handwerk hat immer noch goldenen Boden“, stellte Günter Weigle jetzt bei der zweiten „Kizubi-Ausschüttung“ im Innenhof der Talvogtei fest. Er hatte 2019 mit dem „Günter-Weigle-Stiftungsfonds“ der Kirchzartener Bürgerstiftung 250.000 Euro für eine Verbrauchsstiftung zur Verfügung gestellt. Daraus sollen in den nächsten Jahren alle Azubis, die bei Kirchzartener Handwerksbetrieben ihre Ausbildung abgeschlossen haben, eine persönliche Förderung von jeweils 1.000 Euro erhalten. In Anlehnung an die Abkürzung „Azubi“ nannte die Bürgerstiftung die Unterstützung „Kizubi-Förderprogramm“.
Auf dem Foto: Bürgermeister Andreas Hall, Stifter Günter Weigle und Ina Saumer (v.r.) überreichten die Glückwünsche zur bestandenen Gesellenprüfung.
Nachdem Bürgermeister Andreas Hall die anwesenden Jung-Gesellen und einen Teil ihrer Lehrmeister begrüßt und die Bedeutung auch für die Motivierung zum Handwerksberuf unterstrichen hatte, stellte sich der 85-jährige Weigle vor die frohe Runde und betonte: „Sie sehen hier einen glücklichen Menschen.“ Er habe vor 70 Jahren seine Handwerker-Ausbildung als Chemigraf gemacht und im Beruf viel Erfolg gehabt. Das versetze ihn heute in die Lage, in vielen Bereichen Gutes zu tun. Er selbst habe in seinem Berufsleben über 100 Lehrlinge ausgebildet: „Wir brauchen junge Leute in unseren Handwerksbetrieben.“ Sein Wunsch an die fertigen „Kizubis“ war: „Bleiben Sie Ihrem Beruf und Ihren Arbeitgebern noch erhalten und versuchen Sie, gewissenhaft und gut tätig zu sein. Sie werden dabei glücklich sein.“ Und dann gab Weigle den jungen Menschen noch etwas mit auf den Weg: „Sorgen Sie sich früh genug um Ihre Altersvorsorge, lassen Sie sich impfen und gehen Sie zur Wahl.“
Ina Saumer, die für die Bürgerstiftung alle Anträge bearbeitet und den Kontakt zu „Kizubis“ und Betrieben hält, führte dann in die Vergabe der Urkunden ein – das Geld werde aufs Konto überwiesen. Insgesamt hätten 26 Auszubildende ihren Abschluss geschafft, von denen leider heute aus vielerlei Gründen nur 13 anwesend seien. In drei Betrieben seien jeweils sogar drei Auszubildende jetzt fertig geworden. Und fürs nächste Jahr hätte sie bereits 22 Anmeldungen, die sicherlich noch mehr würden. Gemeinsam mit Günter Weigle und Bürgermeister Andreas Hall gratulierte Ina Saumer allen ausgebildeten Handwerksgesellen. In froher Runde tauschten dann alle Anwesenden im sonnigen Innenhof ihre Erfahrungen mit der Lehrzeit aus. Zur Nutzung der 1.000 Euro verrieten die „Kizubis“ wenig – nur so viel: sparen, in Urlaub fahren oder für ein Studium zurücklegen.
Gerhard Lück herzlichen Dank für den Text und die Fotos
Infos zum Kizubi-Programm gibt’s hier.